Wer jemandem den Stinkefinger zeigt, muss mit rechtlichen Folgen rechnen

Beschimpfungen wie «Arschloch!» oder ein gezeigter Mittelfinger sind ärgerlich, fügen dem «Opfer» jedoch keinen direkten körperlichen oder finanziellen Schaden zu. Trotzdem muss man davon ausgehen, dass man wegen Beschimpfung angezeigt werden kann, wenn man eine beleidigende Geste zeigt.

Das gilt auch im Strassenverkehr.

Anders als in Teilen von Europa (z.B. Deutschland: Mittelfinger bis zu 4000,- €) bedeutet dies nicht gleich ein Bußgeld in bestimmter Höhe.

Beleidigungen / Schimpfwörter müssen sich Mitbürger und insbesondere Beamte der Stadtpolizei regelmässig anhören, insbesondere im Strassenverkehr und bei Sportereignissen. Pro Jahr erstatten aber nur 20 bis 30 Personen Strafanzeigen wegen Beschimpfung (Stand 2017). Wird ein Beamter persönlich beleidigt, z.B. ACAB = All Cops Are Bastards, haben Polizisten die Möglichkeit selbst Strafanzeige als Massnahme zu stellen.

Nebst den Grosseinsätzen kommt es laut dem Polizeichef vorallem im Strassenverkehr häufig zu Beschimpfungen.

«Die Leute ärgern sich, weil wir wie Lehrer korrigierend einwirken und auf Fehlverhalten hinweisen.»
«Doch Falschparkieren zu ahnden, ist unser Job. Es ist deshalb völlig inakzeptabel, wenn Beamte persönlich beschimpft werden.»

Allgemein sind wir in der Schweiz, bei der strafrechtlichen Verfolgung von Beleidigungen, noch weit weg von Nachbarländern.